Oft wird erzählt, dass der eigene Hund BARF nicht verträgt und deshalb Fertigfutter gefüttert wird. Gerade bei empfindlichen oder kranken Hunden wäre jedoch Kochen von Vorteil.
Viele Besitzer gehen davon aus, dass Kochen sehr aufwändig und kompliziert ist. Teilweise wird die Möglichkeit zu kochen auch völlig vergessen. Dabei ist Kochen die ideale Alternative für kranke oder magendarmsensible Hunde, die nicht gebarft werden müssen.
Kochen ist nicht zeitintensiver als Barfen. Meiner Meinung nach ist es teilweise sogar unkomplizierter, einfacher und zeitsparender vorzubereiten.
Um unkompliziert und zeitsparend zu kochen, habe ich daher ein paar Tricks für Euch 😊
Im Gegensatz zum Barfen wird beim Kochen Pansen und Knochen weggelassen. Der Pansen wird aus geruchstechnischen Gründen aus dem Futterplan gestrichen. Die Knochen werden gestrichen, da man gekochte Knochen nicht verfüttern darf. Zudem werden oft sensible Hunde bekocht, die Knochen und den bindegewebshaltigen Pansen sowieso nicht gut vertragen.
Die Kalziumversorgung wird daher beim Kochen nicht durch Knochen gewährleistet, sondern durch Knochenmehl, das als Zusatz nach dem Kochen zugegeben wird.
Portionieren muss man also nur Muskelfleisch (mit Fett), Innereien und das Gemüse. Wer jetzt noch Muskelfleisch und Innereien einzeln entnehmbar kauft, muss nicht einmal das vorportionieren.
Nun kommen wir zum Kochen. Es gibt das Vorurteil, dass man beim Kochen täglich am Herd steht und morgens sowie abends das Essen für den Hund im Topf oder der Pfanne kocht. Einerseits ist das schnelle und starke Erhitzen nicht schonend und andererseits ist es umständlich.
Mein Tipp: Schonendes Kochen in einer Auflaufform mit Deckel im Ofen bei 75-90°C oder im Multikocher.
1. Möglichkeit: Das Kochen in einer Auflaufform mit Deckel
Hier kocht man am besten für mehrere Tage oder eine Woche bei 75-90°C im Ofen vor. Das schonende Garen im eigenen Saft kann je nach Menge und Größe der Fleischstücke 2-3 Stunden in Anspruch nehmen. Da aber schonend gegart wird, muss man einerseits keine Angst haben, dass das Fleisch schnell anbrennt und andererseits kann man währenddessen etwas anderes arbeiten. Nach dem Kochen wird alles portionsweise eingefroren. So muss es nur einen Abend vor dem Verfüttern aus der Gefriertruhe genommen werden und kann dann am nächsten Tag aufgetaut verfüttert werden.
2. Möglichkeit: Das Kochen im Multikocher
Auch im Multikocher kann man schonend bei 75-90°C garen. Da die Energieeffizienz besser ist als im Ofen, kann so auch etwas Strom gespart werden. Die Garzeit ist zudem bei gleicher Temperatur kürzer. Auch hier gibt man Fleisch, Gemüse und Innereien in den Multikocher, stellt die passende Zeit ein und kann währenddessen etwas anderes machen. Der Multikocher eignet sich besonders um täglich oder alle zwei Tage zu kochen und das gekochte Futter dann im Kühlschrank zu lagern. Der Multikocher schaltet sich automatisch ab, sodass man nicht auf die Uhr achten muss. Das Kochen mit dem Multikocher geht so unkompliziert, dass es keinen erhöhten Zeitaufwand im Vergleich zu Barf gibt.
Ich gebe abends das gefrorene Barf in den Multikocher, stelle die Startzeitvorwahl so ein, dass der Multikocher um 5 Uhr morgens mit dem Garen beginnt. Die Tagesportion (500g) wird dann bei 75-90°C schonend 30 Minuten im eigenen Saft gegart. Danach schaltet sich der Multikocher automatisch ab. Um 8 Uhr morgens ist das Futter dann abgekühlt und bereit zum Verfüttern. Zusätze kommen nach dem Abkühlen dazu.
Zusammengefasst hat man damit also nicht mehr Arbeit als bei einem Hund, der gebarft wird und für den das vorportionierte Fleisch auch aus dem Tiefkühler genommen wird.
Was waren meine Ansprüche an den Multikocher
- Eine Startzeitvorwahl, sodass abends eingestellt werden kann, dass das Fleisch während der Nacht bzw. am frühen Morgen, gegart wird.
- Genau einstellbare Temperatur: Manche Multikocher haben nur verschiedene Programme oder können erst ab 100°C eingestellt werden. Mir war es wichtig, dass ich die Temperatur ab 35°C auf 5°C genau selbst einstellen kann.
- Genau einstellbare Zeit: Bei manchen Multikochern lässt sich die Zeit nicht manuell einstellen, was für mich ein Muss war.
- Die Möglichkeit einen Ersatztopf zu kaufen: So kann ich das „Menschenessen“ in einem anderen Topf kochen als das „Hundefutter“.
Nach langem Suchen und Vergleichen habe ich mich daher für den Redmond entschieden, der diese Ansprüche erfüllt.
Mein Multikocher ist nicht mehr verfügbar. Jedoch haben einige meiner Kunden den Redmond RMK 451 getestet und für gut befunden. Er kann anders als mein Redmond sogar noch anbraten.
Andere Kunden haben den Hans von Rommelsbacher gewählt. Er ist etwas teurer als der Redmond, kann dafür aber auch unter Druck kochen, was bei Kohlenhydraten praktisch ist.
Auch beim Hans kann man die Temperatur und Zeit individuell einstellen, sodass er gut geeignet ist. Persönliche Erfahrungen habe ich jedoch noch nicht.
Beispielbilder zum Kochen für Hunde mit dem Multikocher oder Thermomix - Vorher/Nachher
Video: Einfach Portionieren und Kochen mit dem Multikocher
Wer auch mit Auflaufform oder Multikocher kocht oder Fragen hat, kann gerne auf Facebook den Artikel kommentieren. Über Erfahrungsberichte würde ich mich freuen.
Wer gerne einen individuellen Kochplan für seinen Liebling hätte, kann mich gerne anschreiben.
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